Leihgabe aus dem Reich der Mitte
„Die Schöne“ kam 1995 als Leihgabe aus dem Pekinger Zoo zunächst für fünf Jahre nach Berlin. Yan Yan war zu diesem Zeitpunkt 10 Jahre alt und bereits mehrfach zu Zuchtzwecken ausgeliehen worden – vergeblich. Auch in Berlin kam es zu keinem Nachwuchs, obwohl nichts unversucht blieb. Nachdem zunächst Hormonbehandlungen fehlschlugen, gab es ab 1997 mehrfache Versuche, die Bärin künstlich zu befruchten. Auch ein Expertenteam aus China, das zunächst ihren männlichen Partner als Schuldigen identifiziert hatte, blieb erfolglos. Yan Yan war inzwischen so an die künstlichen Befruchtungen gewöhnt, dass die Versuche ohne Narkose erfolgen konnten. In 2005 wurden die Bemühungen schließlich eingestellt.
Am 26. März 2007 starb die inzwischen 22-jährige Yan Yan. Schnell kursierten Gerüchte. Chinesische Medien spekulierten über eine „Diät“ aus Süßigkeiten und Alkohol als Todesursache, die Boulevardpresse und englische Tageszeitungen sahen die Schuld am mangelndem Interesse an den Pandas, da Knut inzwischen die Rolle des Medienstars übernommen hätte. Die veterinärmedizinischen Untersuchungen ergaben aber eine eindeutige Diagnose. Yan Yan starb trotz artgerechter Ernährung und Pflege an den Folgen einer akuten Darmverstopfung.
Heimreise
Da auch die sterblichen Überreste von verliehenen Bambusbären im Besitz der Volksrepublik China verbleiben, muss Yan Yan rückgeführt werden. Allerdings mit einem Aufschub: da präparatorisches Know How im Reich der Mitte Mangelware ist, wurde Yan Yan zu einer Felldermoplastik und einer Skelettmontage präpariert. Nach 6-monatiger Präsentation im Naturkundemuseum tritt sie dann die Heimreise an. Diese Aktion ist Auftakt für ein längerfristiges Ausbildungsprogramm chinesischer Präparatoren durch das Naturkundemuseum.